Lothar Köster, 17. April 2021

irgendwie neidisch,

Herr Dr. jur(sic!) Jan-Marco Luczak, auf diese PR-Schau der Konkurrenz am Urnenmarkt?

Zurecht!

Als Hauptakteur der Mietenmaximierung unversehens in den grünen Robin Hood-Mantel springen, mit großem Orchester spürbare Beschränkungen der Amok-Zinsen an die Wand malen, im Blaumann den Macher, Durchsetzer und Bürgerfreund auf die Bühne bringen, und dann, zum perfekten Zeitpunkt im Vorwahlkampf, den kalkulierten Dolchstoß durch die Parteisoldaten des Verfassungsgerichts platzieren. Großes Volkstheater! So geht Parteipropaganda!

Was aber liefern Sie ab? Phrasen-Serien wie aus der Seifenblasenmaschine.

"Wir müssen weg von Ideologie und dem Ausspielen von Vermietern und Mietern."

Um Gottes Willen, wollen Sie die Obdachlosen mit Lachkrämpfen töten?

"Wir haben im geltenden Mietrecht zurecht starke soziale Leitplanken."

Sie sind der letzte Nagel im Sarg des politischen Kabaretts.

Und das hämische Kläffen ob der 'Niederlage' wirkt wahrlich souverän. Merken Sie nicht, daß Sie als Wadenbeißer im Demagodrama zur Abstoßungsverstärkung langfristig eingeplant waren?

Bei dieser katastrophalen Erscheinung auf der Wahlvolk-Bühne, wie steht es da um die legendäre Wirtschaftskompetenz ihrer Partei m.b.H., backstage im Dienstleistungsgeschäft für den Souverän, das rasende Kapital?

Ganz nüchtern, gleichsam im Faktencheck:

- Privatisierung der letzten Sozialstrukturen Berlins?

- Privilegiengesetze und Einbaupflichten für beliebige Problemprodukte?

- Durchreichung des Bildungsetats an die Hard- und Software-Monopole?

Und, zuförderst:

- Mietzinsmaximierung durch Powerräumungen und Verhinderung von Sozialwohnungsbau?

- Mietzinsstützung durch Grundstückverramschung und vertrauliche Steuergeschenke?

- Flächendeckender Mietenlift durch Verdichtung mit Wegwerfneubauten usw.?

Alles das macht die Konkurrenz seit Langem mit Abstand besser. Kein spießiger Filz mit Onkel Makler vom Westend, sondern professionelle Auftragserfüllung mit diskretem Stimmungsmanagement und effizienter Opferbetreuung.

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Angesichts dieser nachhaltigen Menschen- und Stadtzerstörungen möchte man fast, gleichsam in einem Anfall von Nostalgie, eine Spur von Sympathie für Ihren rührenden 1980er-Advokaten-Stil entwickeln...

wäre da nicht das peinliche Gekläffe!