Lothar Köster, 28. Dezember 2013

irgendwie durch den Wind...

Also, was sagt man da?!

Der Kerl kommt von hinten, zieht ihm das Portemonnaie aus der Hosentaschen, das ist böse,
öffnet es in aller Ruhe und holt sich die Scheine heraus, das ist dreist,
klopft dem Bürger auf die Schulter und übergibt ihm das geleerte Leder, das ist frech,
und geht ruhig davon, das ist unverfroren,
dann schaut der Bürger in sein persönliches Schutzbehältnis, das ist verständlich, findet darin nur noch einen kleinen Schein, das ist tragisch, hält den Schein erschrocken in die Höhe, das ist nachvollziehbar, rennt los und stoppt den Dieb, das ist überfällig, und

… gibt ihm den letzten Schein, unter Verneigung und Gruß, das ist …

Was ist das?

Die Bagger sind bestellt, die Baupläne gedruckt, die Grundstücke werden schon europaweit vor die Investoren geworfen, und nicht einer hat die kleinen Handlanger und Verwaltungshelfer aus den Amtsstuben geholt, den Abgeordneten die Mandate entzogen oder die Namen der Freibeuter an die Wand geschrieben.

Millionen Berliner renovieren ihre Schulen selbst, hoppeln über Schlaglöcher, zahlen die dreifachen Mietkosten, warten auf Kitaplätze und … halten mit krummen Rücken ihr Portemonnaie hin.

_____

Berlin ist ein Service-Paradies, jedenfalls für Diebe.